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[Gedanken] Das Leben hinter der Fassade

04:28 Unknown 10 Comments

Ich habe sehr lange überlegt, ob ich es euch erzählen soll oder nicht. Immerhin kann jeder mein Blog lesen, es könnten Missverständnisse aufkommen (da ich immer vom schlimmsten ausgehe), habe ich das Thema erstmal abgeschrieben. Wäre es nicht besser, meine Probleme für mich zu behalten.? Diese und viele weitere Fragen schießen mir ständig durch den Kopf. Ich habe mich dafür entschieden, immerhin lebt mein Blog durch mich und da meine Erkrankungen zu mir gehören möchte ich darüber schreiben.. Diejenigen die mich länger, persönlich kennen, wissen bereits das ich seid mehrere Jahren meine Auf-und-Abs habe, was die Gesundheit betrifft! Ich möchte mich nicht mehr Verstecken, ich möchte mich nicht mehr "verstellen". Ich weiß das das Thema "Psychische Krankheiten" ein sehr sehr schweres Thema ist, doch es ist beruhigend darüber zu schreiben (mittlerweile). 

Seit mehrere Jahren leide ich an einer Depression, alles fing sehr "harmlos" an und früher machte ich mir keine Sorgen drum (im Alter von 12 Jahren), wer hätte den geahnt das ich heute dadurch sehr schwer Leben kann? Nun wer Ahnte das schon vorher, früher sagte man mir das es nur eine Phase sei und ich mir nicht all zu viele Sorgen machen soll, aber nicht nur meine (mitlerweile) schweren Depressionen machen mir manchmal das Leben schwer, sondern auch die weiteren Krankheiten wie Sozialen Phobie, PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung), Borderline, Essstörung und Persönlichkeitsstörung. Aber heute möchte ich über die Depressionen schreiben! Aktuell befinde ich mich in der Therapie und bin froh drüber!


Aber was ist eine Depression? Und wann fängt sie an?
Die Depression ist eine psychische Störung. Ihre Zeichen sind unter anderem negative Stimmungen und Gedanken sowie Verlust von Freude, Lustempfinden, Interesse, Antrieb, Selbstwertgefühl, Leistungsfähigkeit und Einfühlungsvermögen. Diese Symptome, die bei gesunden Menschen zeitweise auftreten, sind bei Depressionen schwerwiegender. In der Psychiatrie wird die Depression den affektiven Störungen zugeordnet. Die Diagnose wird nach Symptomen und Verlauf gestellt. Entsprechend dem Verlauf unterscheidet man im gegenwärtig verwendeten Klassifikationssystem ICD 10 die depressive Episode und die wiederholte (rezidivierende) depressive Störung. Zur Behandlung depressiver Störungen werden nach Abklärung möglicher Ursachen und des Verlaufs der Erkrankung entweder Antidepressiva eingesetzt oder (je nach Schweregrad) auch eine Psychotherapie ohne Medikation (beispielsweise kognitive Verhaltenstherapie).

Im alltäglichen Sprachgebrauch wird der Begriff depressiv häufig für eine Verstimmung verwendet. Im psychiatrischen Sinne ist die Depression jedoch eine ernste, behandlungsbedürftige Störung, die sich der Beeinflussung durch Willenskraft oder Selbstdisziplin des Betroffenen entzieht. Depressionen können auf verschiedene Weise beginnen: Bei manchen schleicht sich das Beschwerdebild langsam ein, andere überfällt es gleichsam über Nacht. In welcher Form auch immer, es gilt die wichtigsten Warn- oder Alarmsymptome zu kennen, um rechtzeitig eingreifen zu können. Denn Depressionen gehören zu jenen Leiden, die am längsten verkannt und damit nicht rechtzeitig diagnostiziert und gezielt behandelt werden.
Da die Depression eine sehr häufige Störung ist, sollte sie bereits vom Hausarzt erkannt werden, was aber nur in etwa der Hälfte aller Fälle gelingt. Manchmal wird die Diagnose erst von einem Psychiater, von einem Arzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie oder von einem psychologischen Psychotherapeuten gestellt. Wegen der besonderen Schwierigkeiten der Diagnostik und Behandlung von Depressionen im Kindesalter sollten Kinder und Jugendliche mit einem Verdacht auf eine Depression grundsätzlich einem Kinder- und Jugendlichenpsychiater oder Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten vorgestellt werden. Verbreitete Verfahren zur Einschätzung des Schweregrades einer depressiven Episode sind die Hamilton-Depressionsskala (HAMD), ein Fremdbeurteilungsverfahren, das Beck-Depressions-Inventar (BDI), ein Selbstbeurteilungsverfahren, und das Inventar depressiver Symptome (IDS), welches in einer Fremd- und einer Selbstbeurteilungsversion vorliegt.

Mitunter wird eine Depression von einer anderen Erkrankung überdeckt und nicht erkannt. Eine Depression kann sich auch vorwiegend durch körperliche Symptome – oft Schmerzen – äußern und wird dann als „larvierte Depression“ bezeichnet (die Depression versteckt sich hinter den körperlichen Symptomen wie hinter einer Larve). In der ICD-10 fallen Depressionen unter den Schlüssel F32.- und werden als „depressive Episode“ bezeichnet. Im Falle sich wiederholender Depressionen werden diese unter F33.- klassifiziert, bei Wechsel zwischen manischen und depressiven Phasen unter F31.-. Die ICD-10 benennt drei typische Symptome der Depression: depressive Stimmung, Verlust von Interesse und Freude sowie eine erhöhte Ermüdbarkeit. (Quelle: Wikipedia)
Depression ist lediglich Ärger ohne Enthusiasmus.
© Willy Meurer 

Es ist ein wenig Still um mich geworden, Ja ich habe mich etwas zurückgezogen, um neue Kraft zu Tanken! Aktuell befinde ich mich wieder in einer "Down"-Phase und mir fehlen die nötigen Kräfte um etwas auf die Beine stellen zu können! Auch wenn mir die Depression schwere Steine in dem Weg legt, muss ich stark bleiben! Nicht immer gelingt mir dies und ich breche zusammen! Aber was bedeutet es depressive Phasen zu haben und verschwindet das auch wieder schnell, wie es gekommen ist? Schön wäre es. Wie oft steh ich morgens auf und denke "heute ist der Tag noch beschissener, als gestern", voller Motivation starte ich in den neuen Tag (welch eine Ironie!).  Mein Weg ist noch etwas durcheinander, trotz das ich seit Jahren Psychisch Krank bin! Es geht einfach nicht so schnell, wie man eventuell hofft, die lange Wartezeiten beim Therapeuten, Psychologen erschweren den Prozess auch noch etwas. Selbst die Therapie schlägt nicht am ersten Tag sofort an und man wird durch die erste Sitzungen "geheilt", nein es ist ein Jahrelanger Weg und geheilt wird man trotzdem nicht, man lernt einfach nur mit seinen Psychische Probleme umzugehen! Trotzdem gebe ich die Hoffnung nicht auf, um wieder "gesund" Leben zu können, es hat einige Jahre gebraucht, bis ich zur Ansicht gekommen bin, ich wollte mir nie eingestehen das ich Krank bin, ich habe mich oftmals verstellt und aus allem ein Geheimnis gemacht. Ich habe immer gedacht "Das geht keinem was an, wie ich mich fühle", doch es war verkehrt! Ich brauche mich nicht verstellen, wieso auch? Es gibt nichts, wofür ich mich schämen sollte, leider kommt meine Ansicht etwas spät, aber es kommt alles mit der Zeit. Ich habe sehr lange gebraucht um mir dessen Bewusst zu werden! Ich habe auch sehr lange gebraucht um von mir aus Hilfe zu suchen, ich habe mir nicht so viele Sorgen gemacht, wie ich bereits oben geschrieben habe. Doch ich bin froh das man in der heutigen Zeit darüber sprechen kann! Auch die Möglichkeiten um Hilfe bzw. eine "Stützung der Psyche" sind vielseitig! Das wichtigste ist doch, das ich nicht alleine bin, ich habe liebevolle Menschen um mich, die mich auffangen, wenn ich wieder Down bin, die mich aufbauen und einfach da sind! 
Das Herz ist am schwersten, wenn es leer ist.
©Benno Blues

Kennt ihr solche Phasen? Es ist nicht immer leicht mit einer Psychischen Erkrankung zu Leben, als recht nicht mit mehreren. Ich möchte mit diesem Beitrag KEINE "Selbsttherapie" herrufen, sondern einfach nur über mich und meine Probleme schreiben. 
Bilder wurden von Markus Bock Fotografie gemacht

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10 Kommentare:

  1. Wow! Und das meine ich natürlich im positivsten Sinne. Ich finde es toll, wie offen und ehrlich du mit deiner psychischen Störung umgehst und genau das ist meiner Ansicht nach auch wichtig. Erkenntnis soll doch schließlich auch der erste Schritt in Richtung Besserung sein, nicht wahr? Danke für diesen aussagekräftigen und so persönlichen Bericht :)

    Liebste Grüße
    Andrina von www.alaminja.de

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  2. Toll wie offen du damit umgehst! Depression ist die Krankheit des 21. Jahrhunderts geworden, verstärkt durch Leistungsdruck und in Abhängigkeit der Burnouts. Ich wünsche dir alle Kraft der Welt

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  3. Schön wie offen du darüber schreibst, obwohl es in unserer Gesellschaft zu den Tabu-Themen gehört. Ich wünsche dir in für dich wichtigen Momenten eine grosse Portion Kraft & Zuversicht. Alles Gute!

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  4. Wow wie offen du damit umgehst. Das ist genau richtig. Du bist so ne Starke Frau und hast meinen Tiefsten Respekt dafür wie offen du damit um gehst. Ich wünsche Dir von ganzen Herz viel Kraft um weiter so Stark zu sein :*

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  5. Schön, dass du es schaffst darüber zu schreiben.
    Ich finde es richtig, wenn Menschen offen mit so einer Krankheit umgehen - so kann man geliebte Personen besser verstehen und ihnen vielleicht auch ein Stück weit helfen.

    Liebe Grüße,
    Annika

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  6. toller blogpost! ich kann dich gut verstehen. ich selber hatte lange eine angststörung und habe auch auf meinem blog darüber geschrieben. ich finde es trotzdem sehr mutig. die fotos sind toll geworden! ich hoffe, dass es dir bald besser geht!

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  7. ich finds auch wichtig darüber zu sprechen, und solange die Dinge einen Namen haben ist es auch ein Stück weit machbarer. Ich wünsch Dir alles alles Gute! Find ich klasse deinen Post!

    Auf was ich noch hinweisen möchte ist das heute auch manchmal zu oft Depressionen diagnostiziert werden obwohl andere Sachen vorliegen wie z.B. die von Dir erwähnte PTBS - die sehr oft übersehen wird, vorallem wenn es um Entwicklungstrauma geht.
    Bei anderen wiederrum kann es sich auch um Mangelerscheinungen handeln, es lohnt sich also immer auch ein großes Blubild machen zu lassen, Frauen haben oft miese Ferritin (Eisenspeicherwerte) - ich hab nach langem endlich im Netz ein Eisen gefunden was mir hilft weil das aus der Apotheke übelste Nebenwirkungen hatte und nichts gebracht hat). Uach wichtig ist mal nach Vitamin D zu schauen usw. das lohnt sich. Ich habe "nur" Episoden - mir helfen u.a. dann Heiltees und Globulis, Bachblüten usw. erstaunlich gut. ..ich glaub ich muß da mal einen eigenen Artikel schreiben merk ich grade ;-) liebe Grüße

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  8. Hallo Jessi!

    Ich habe im März einen Monat in der KJP gearbeitet und war deswegen auch mit vielen jungen Patienten zusammen, die zum Teil leichte Depressionen, zum Teil aber auch schwere mit Suizidgedanken- und versuchen haben. Andererseit gab es auch welche, die ein bisschen damit gespielt haben und denen man angemerkt hatte, dass sie die Zuwendung ihrer Familie, die sie durch die Erkrankung bekommen haben sehr genossen. Da wusste man dann nie so recht, ob sie denn nun wirklich krank sind oder es nur spielen.

    Ich glaube heutzutage wird zum Einen eine richtige Depression leider zu oft nicht erkannt, weil sich die Symptome nunmal nicht wie im Lehrbuch schildern lassen und es bei jedem etwas anders ausgeprägt ist, anderseits habe ich die Erfahrung gemacht, dass manche Ärzte schnell den Stempel "Depression" rausholen, wenn jemand mal schlecht drauf ist. Es ist ein zweischneidiges Schwert und es braucht auf jeden Fall mehr Aufmerksamkeit und Aufklärung in diesem Bereich und allgemein bei psychischen Erkrankungen!

    Ich finde eine reine medikamentöse Behandlung aber auf jeden Fall falsch. Ich habe eine Freundin, die mal eine Zeit lang Antidepressiva geschluckt hat und dann irgendwann solche Angst bekommen hat, dass es ihr ohne die Medis wieder schlechter gehen wird, dass es das Ganze nur noch schlimmer gemacht hat...

    Ich hoffe du bleibst weiter stark, gehst deinen Weg und bleibst weiterhin hier auf dem Blog und vor allem auch bei den Blogparaden aktiv! :)

    LIebe Grüße, Julia

    P.S. Aber was mir noch aufgefallen ist: Wenn man einen Text aus Wikipedia rauskopiert, sollte man es auch irgendwo hinschreiben ;)Ich weiß nicht, inwiefern es da dann rechtlich Ärger geben kann!

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  9. In der Lage war/bin ich auch. Es ist wichtig, erstmal herauszufinden, dass da etwas mit einem "nicht stimmt". Zum Glück war es bei mir meine Hausärztin, ich selbst wäre nie auf die Idee gekommen...

    Viel Erfolg auf Deinem Weg aus/mit der Depression!

    Binara

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  10. ich finde es toll, das du so offen deine Gedanken teilst. Ich stimme meiner Vorrednerin übrigens zu, ein Bluttest kann oft wirklich Dinge ans Licht bringen, auf die man so nicht kommt, und die sich vorallem sehr einfach beheben lassen mit ein paar Vitaminen und Co. Ich hoffe das Beste :)

    Liebe Grüße
    Miyu
    www.missrain.at

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