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[Gastbeitrag] Tipps zur Food Fotografie - Jasmin erklärt euch wie es geht!

06:00 Unknown 3 Comments

„Food Fotografie das ist doch das, wo man Haarspray auf sein Essen sprüht?!“- diesen Satz kennt vielleicht der oder die eine von Euch auch schon. Manchmal denke ich mir „Schön wärs, wenn dadurch mein Essen warm oder in Form bliebe, während ich es ablichte“. Aber der Reiz in der Food Fotografie liegt für mich eindeutig im Spannungsfeld zwischen Zeitdruck und Perfektionsanspruch. 

Seit ich 2014 mein erstes Rezept auf meinem Blog veröffentlicht habe, habe ich mich ein bisschen weiterentwickelt. Ich bin noch lange kein Profi, aber trotzdem möchte ich heute meine Erfahrungen und Tipps mit euch teilen. 

Kenne deine Kamera 

Gerade beim  fotografieren von Lebensmitteln ist schnelles und präzises Arbeiten unerlässlich. Während Make-Up, Blumen, Schreibwaren und Co sehr geduldige Fotomodelle sind und auch gerne länger herhalten, tickt beim in Szene setzen von Essen, immer die Uhr mit. Oft bleiben nur wenige Minuten um das Traumgericht vor der Linse zu inszenieren, bevor es sich in eine undefinierbare Matsche verwandelt oder einfach ungenießbar und kalt ist. 


Daher ist es wirklich wichtig, dass ihr euch mit eurer Kamera gut auskennt um schnell und effektiv Fotos zu schießen. Am besten beginnt ihr mit „geduldigen“ Lebensmitteln wie Gebäckstücken oder Keksen.  

Scheut euch auch nicht wirklich viele Fotos zu schießen- die die nicht gelungen sind, könnt ihr nachher immer noch löschen. Glaubt mir, nichts ist ärgerlicher als wenn 10 von 10 Fotos eures Burgers nichts geworden sind. 

Lebensmittel 

Wie gerade schon beschrieben kann man Lebensmittel grob unterscheiden- es gibt die Lebensmittel, die auch nach ein paar Minuten noch unverändert in Form, Farbe und Konsistenz sind und relativ geduldig eine Fotosession über sich ergehen lassen. Dazu gehören u.a. Gebäckstücke, Obst, trockene 
Muffins oder Kekse. Und dann gibt es die etwas eiligeren Speisen, wie Eis oder warme Gerichte, bei denen jede Minute zählt. Gerade bei Eis muss man auch schon vorab einiges Vorbereiten, wie zum Beispiel das Geschirr kühlen, bevor man das Eis darauf platziert, denn wenn der Teller warm ist, schmilzt das Eis schon wenige Sekunden nach dem dekorieren. 


Ich arbeite (wie sicher die meisten von uns) mit Lebensmitteln, die ich selbst nach dem Fotoshooting noch essen möchte, also kommen bei mir keine Hilfsmittel aufs Essen, die dieses verderben könnten. 

Vorbereitungen 

Ich rate in meinen Fototutorials immer gerne dazu sich von anderen inspirieren zu lassen. Sucht auf Pinterest oder anderen Foodblogs nach Set-Ups die euch gefallen. Ihr sollt sie nicht 1 zu 1 kopieren, aber auf dieses Weise findet man ganz gut seinen eigenen Stil, wie ich finde. Der eigene Stil ist für jeden Blog wichtig und macht ihn zu etwas besonderem. Ich mag gerne sehr schlichte Sets mit hellen Hintergründen und nur wenig Deko. Findet euren eigenen Stil, der euren Geschmack wiederspiegelt. Sobald ihr diesen roten Faden gefunden habt fällt es auch leichter Sets zu gestalten. 

Es gibt unglaublich viele Blogposts, Videos und Bücher über das Thema. Auch hier kann ich euch wirklich ans Herz legen, investiert Zeit um ein Paar davon durchzustöbern. Ich habe schon soooo viele Blogartikel zu dem Thema gelesen und finde immer wieder Neues, das ich noch nicht wusste, oder bisher einfach vernachlässigt habe.  

Wenn ihr mit Lebensmitteln arbeitet ist es sinnvoll das Fotoset frühzeitig herzurichten. Mach euch Gedanken, was aufs Bild soll und drapiert es dementsprechend. Damit gewinnt ihr später wertvolle Minuten, in denen ihr euch voll und ganz aufs Ablichten eures Fotomodells konzentrieren könnt. 


Bevor ihr nun aber eurer Essen aus lauter Eile vor die Kamera schmeißt, müsst ihr es ein wenig drapieren. Wählt eine angemessene Tellergröße aus, denn nichts ist irritierender, als ein Muffin allein auf einer riesigen Kuchenplatte und achtet darauf, dass keine Soßenschmierer auf dem Geschirr zu sehen sind. Ihr müsst kein ausgefeiltes Kunstwerk kreieren, aber euer Teller sollte auch keinem 
Schlachtfeld gleichen. Ein Rezeptfoto sollte beim Leser Appetit wecken, ihn aber nicht abschrecken es selbst auszuprobieren. 

Props und Hintergründe 

Egal wie schlicht ihr es mögt, ganz um Props und Hintergründe kommt ihr nicht rum. Seit ich selbst Rezepte schreibe hat sich meine Geschirrsammlung gefühlt verhundertfacht. Aber auch Servietten, Tapeten, Stoffstücke, Holzbretter stapeln sich in meiner Küche. Wann immer es geht halte ich Ausschau nach neuen Hilfsmitteln.   


Ich konzentriere mich bei meiner Suche gerne auf Geschirr, dass auch wirklich meinem Stil entspricht, denn auch wenn ich auf dem Flohmarkt noch so schöne Props finde, wenn sie nicht in mein Konzept passen, war das Geld einfach umsonst ausgegeben- egal wie günstig der Preis war. Haltet einfach die Augen offen, und ihr findet viele Möglichkeiten euch aufzurüsten. Flohmärkte, 1 €-Shops, der Möbelschwede, Einrichtungsläden, Baumärkte- es gibt viele Möglichkeiten günstig an schöne Dekoelemente zu kommen. 

Auch eine kleine Sammlung an Hintergründen schadet nie. Ihr könnt Stoff, Tischdecken, Servietten, Tapeten (in Holz oder Stein-Optik), alte Backbleche, Backpapier, Tabletts, Holzbretter, mit Folie beklebte Sperrholzplatten, Reste von Laminat….. als Hintergründe verwenden. Eurer Fantasie sind wirklich kaum Grenzen gesetzt. Die meisten Fotohintergründe müssen dabei nicht einmal besonders teuer sein. Auch hier lohnt es sich immer mal wieder auf Entdeckungtour zu gehen. 


Die Wahl eures Hintergrunds kann auch Einfluss darauf nehmen, wie eurer Essen wirkt. Eine größere Auswahl hilft euch dabei jedes Lebensmittel schön in Szene zu setzen. 

Licht 

Die Belichtung macht aus eurem Foto entweder ein appetitanregendes Kunststück oder ruiniert diesen Effekt vollkommen. Natürliches Licht ist für mich immer die erste Wahl, aber es gibt auch gute Tageslicht-Lampen. Solltet ihr auf künstliches Licht zurückgreifen, sollten die Lampen nicht zu viel Wärme produzieren- das verkürzt oftmals die Zeit, die ihr habt um ein Lebensmittel abzulichten.  

Reflektoren helfen euch dabei das Fotomodell von allen Seiten gut auszuleuchten und ein Fotostativ kann auch bei schlechteren Lichtverhältnissen aushelfen. Ich benutze selten ein Stativ für meine Sessions, weil ich es eher als unflexibel empfinde mit einem Stativ zu arbeiten. Im Dämmerlicht ist mir das aber immer noch lieber als nur verwackelte Aufnahmen zu bekommen. 


Noch was?! 
Egal wie viele Tipps und Tricks ihr kennt und egal wie toll das immer aussieht, jeder hat ab und an mal ein Rezept, das zwar super lecker ist, aber einfach nicht fotogen ist- wie beispielsweise gebackene Bananen. Wenn da wirklich nichts zu retten ist, dann entspannt euch, anderen geht es ganz genau so. 

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Liebe Jasmin, ich danke dir, für deinen Gastbeitrag und die tolle Zusammenarbeit. Die Tipps helfen mir bestimmt beim nächsten Food-Shooting. Wie schaut es bei euch aus? 


Die Rechte an den Bildern aus diesem Beitrag liegen  ganz allein bei Jasmin von Mein gehaekeltes Herz.
 Diese wurden mir, für den Gastbeitrag zur Verfügung gestellt.

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3 Kommentare:

  1. Foodographie (:D) ist eine Kunst für sich, finde ich. Ich blogge nicht über Essen, aber Fotos machen stelle ich mir schwer vor. Aber dennoch tolle Tipps!

    Liebe Grüße
    Nina von
    http://liveisaboutcreatingyourself.blogspot.de/

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    1. Ja ich stelle mir das auch etwas schwierig vor :D (y). Grade wenn es ums Essen geht. Jasmin hat das ja sehr gut erklärt

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  2. Hach ja, die liebe Food-Fotografie. :)
    Was das Herrichten des Sets angeht, bin ich immer ein wenig hin- und hergerissen. Klar, es sieht nett aus, wenn einige der Zutaten kunstvoll drapiert neben dem Teller liegen. Ein kleines Häufchen Zucker, eine Zimtstange... ein paar Kräuter... einige ungekochte Nudeln... rundet alles das Bild ab. Andererseits ist das so furchtbar künstlich, dass es mir schon wieder auf den Keks geht. Im normalen Leben befinden sich neben dem Teller allenfalls Soßenflecken, aber die will ja keiner sehen. ;-)


    Liebe Grüße
    Anne

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